Hochbauprognose bis 2020

Bauboom endet 2015

Der Bauboom soll sich in der Schweiz im laufenden Jahr fortsetzen. Das prognostiziert die Hochbauprognose 2014-2020 der BAKBasel. Demnach wird das gesamte Investitionsvolumen im Hochbau 2014 nochmals um 4.2 Prozent zunehmen. Ausschlaggebend hierfür ist zum einen der milde Winter 2013/14, welcher sich positiv auf die Bauaktivität ausgewirkt hat. Zum anderen zeigt der noch gute Auftragsbestand in den meisten Bausparten eine anhaltend positive Entwicklung an. In den Jahren 2015 und 2016 steht dem Baugewerbe jedoch eine Konsolidierung bevor.

Vor allem im Umbau-/Renovationsbereich ist wegen des zuletzt deutlich gesunkenen Volumens der Baugesuche mit einem Rückgang der Bauaufwendungen zu rechnen. Zudem wird die Neubauaktivität durch die Auswirkungen der Zweitwohnungsinitiative gebremst. Besonders die Südschweiz muss damit einen herben Rückgang der Wohnbauinvestitionen verkraften.

2014 wird Rekordjahr für das Schweizer Baugewerbe

BAKBasel - Hochbauprognose 2014-2020  
   

Gemäss der „Hochbauprognose 2014-2020“ werden die realen Hochbauaufwendungen 2014 um kräftige 4.2 Prozent expandieren. Damit erreicht die Baukonjunktur einen neuen Höchststand. Vor allem im Wohnbau geht die Studie von einer starken Dynamik aus (+5.9%). Die Wohnungsproduktion dürfte erstmals die Schwelle von 50 Tsd. Einheiten überschreiten.

Wachstumsdämpfer folgt 2015 und 2016

Die Zeiten des hohen Wachstums im Baugewerbe nähern sich trotz der weiterhin guten Rahmenbedingungen (niedrige Zinsen, reges Bevölkerungswachstum) dem Ende. Vor allem im Umbau-/Renovationsbereich weist ein gesunkenes Volumen der Baugesuche auf eine vorübergehend verhaltenere Entwicklung hin. Zudem bremsen Sonderfaktoren durch die Zweitwohnungs- und die Masseneinwanderungsinitiative die Neubauaktivität insbesondere im Wohnbau. Eine Stütze der Baukonjunktur ist dagegen der Infrastrukturbau, da in diesem Segment eine Reihe von neuen Grossprojekten für Rückenwind sorgt (z.B. Neubau der FHNW in Muttenz, Campus Biotech in Genf, Neubau/Umbau des Kantonsspitals in Chur). Insgesamt erwartet BAKBASEL für 2015 einen Rückgang der gesamten Hochbauaufwendungen um 0.9 Prozent und auch 2016 resultiert ein Minus von 0.7 Prozent.

Mittelfristig moderat steigende Bauaufwendungen

Die Wohnbauaufwendungen dürften zwischen 2017 und 2020 um durchschnittlich 0.9 Prozent pro Jahr steigen. Für positive Impulse sorgen mittelfristig das Bevölkerungswachstum – die Basler Ökonomen gehen in der hier vorliegenden Prognose trotz Masseneinwanderungsinitiative von einer anhaltenden Nettozuwanderung in der Grössenordnung von 50‘000 Personen pro Jahr aus – und die steigenden Einkommen. Die etwas restriktiveren Finanzierungsbedingungen schmälern hingegen den Wachstumsausblick. Gleichwohl fällt das Niveau der Wohnbautätigkeit im historischen Vergleich weiterhin hoch aus.

Infrastrukturbau schwingt oben aus

Die besten Wachstumsperspektiven im Hochbau sind mittelfristig dem Segment Infrastrukturhochbau zu attestieren. Der verschärfte Wettbewerb im Spitalbereich und der demographische Wandel werden vor allem den Sozialbau beflügeln. Im Betriebsbau ist im Einklang mit dem erwarteten robusten Wirtschaftswachstum von einer soliden Entwicklung auszugehen.

Insgesamt prognostiziert BAKBASEL mittelfristig (2017-2020) eine Zunahme der Hochbauaufwendungen von 1.1 Prozent pro Jahr. Diese Dynamik liegt deutlich tiefer als während des Baubooms der Jahre 2009 bis 2014. Die Aussichten für Umbauten/Renovationen sind dabei – trotz des aktuellen Dämpfers – mittelfristig besser als im Neubaubereich. Ein Grund hierfür ist das hohe Durchschnittsalter des Gebäudebestandes in der Schweiz und der damit verbundene Sanierungsbedarf.

Masseneinwanderungsinitiative als Risikofaktor

Ein Unsicherheitsfaktor ist jedoch die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative (MEI). Im Basisszenario geht die Studie davon aus, dass die Kontingente an den Bedürfnissen der Schweizer Wirtschaft ausgerichtet werden, so dass von dieser Seite kein ausgeprägter angebotsseitiger Schock zu erwarten ist. Falls jedoch die Nettozuwanderung durch die Initiative spürbar gesenkt wird und sich zugleich das Verhältnis zu der EU deutlich verschlechtert, käme die Nachfrage nach neuen Wohnungen gleich über zwei Kanäle unter Druck: Neben der geringeren Nachfrage durch weniger Einwanderung wirkt sich auch die damit verbundene Verschlechterung der wirtschaftlichen Aussichten nachteilig aus.

Basel auf dem ersten, Südschweiz auf dem letzten Platz

Im Jahr 2014 ist in allen Regionen mit steigenden Hochbauaufwendungen zu rechnen. Am besten sind die Aussichten für die Region Basel: Neben dem boomenden Basler Wohnbau expandieren dank laufenden Grossprojekten wie dem Roche Tower auch Betriebsbau und Infrastrukturbau schwungvoll. Im Jahr 2015 verlangsamt sich die Baukonjunktur in allen Regionen. Insbesondere in der Ostschweiz und in der Südschweiz dürfte es zu einem empfindlichen Rückgang der Bautätigkeit kommen.

Weitere Informationen in «Hochbauprognose 2014 - 2020» von BAKBASEL.

12.09.2014 | Autor Jörg Naumann   -> Drucken

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