"Freie Berufe"

Stellung und Entwicklung in der Schweiz

Der Bundesrat hat am 15. Januar 2014 den Bericht „Freie Berufe. Stellenwert in der Volkswirtschaft?" verabschiedet. Der Bericht aktualisiert und erweitert die Datenlage zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der freien Berufe und analysiert die Herausforderungen im Zusammenhang mit der stärkeren Öffnung des Arbeitsmarktes. Die freien Berufe verzeichneten in den letzten zehn Jahren ein deutlich überdurchschnittliches Beschäftigungswachstum und die Zuwanderung aus EU/EFTA-Staaten in den freien Berufen fiel überdurchschnittlich aus. Trotzdem ist die Erwerbslosenquote für Angehörige in freien Berufen in den letzten Jahren deutlich unter dem Durchschnitt geblieben.

Der Bericht „Freie Berufe. Stellenwert in der Volkswirtschaft?" (eine Antwort auf ein Postulat) analysiert die volkswirtschaftliche Bedeutung der sogenannten "freien Berufe" in der Schweiz. Dazu zählen etwa Architektinnen und Architekten, Ingenieurinnen und Ingenieure, Rechtsanwältinnen und -anwälte, Notarinnen und Notare, Revisorinnen, Berater und Revisoren, Ärztinnen und Ärzte, Apothekerinnen und Apotheker.

Erwerbstätige in freien Berufen, absolut in 1000 und in Prozent des Totals (2003−2012)
Erwerbstätige in freien Berufen, absolut in 1000 und in Prozent des Totals
(2003−2012), Quelle: BFS/SAKE (Auswertung SECO)

Anzahl Freiberufler stark gewachsen

2012 übten rund 390'000 Personen bzw. rund 9,3 Prozent der Erwerbstätigen einen freien Beruf aus, 2003 lag der Anteil noch bei 8,2 Prozent. Die freien Berufe verzeichneten in den letzten rund zehn Jahren ein deutlich überdurchschnittliches Beschäftigungswachstum. Die Personenfreizügigkeit begünstigte diese Entwicklung - die Zuwanderung aus EU/EFTA-Staaten fiel in den letzten Jahren in freien Berufen überdurchschnittlich aus. Der Marktzugang bei freien Berufen setzt die gegenseitige Anerkennung von Berufsqualifikationen voraus. Die entsprechenden Verfahren sind etabliert und funktionieren beidseitig gut.

In der überdurchschnittlich starken Zuwanderung in freien Berufen spiegelt sich neben der Marktöffnung vor allem die wachsende Nachfrage der Schweizer Wirtschaft nach hoch qualifizierten Arbeitskräften. Die Zuwanderung trug mit dazu bei, den Fachkräftemangel in verschiedenen Bereichen der freien Berufe zu lindern. Die Erwerbslosenquote blieb bei freien Berufen deutlich unter dem Durchschnitt und ihre Erwerbeinkommen kamen kaum unter Druck. Einzig im technischen Bereich gibt es Hinweise darauf, dass neu zugezogene Freiberufler leicht tiefere Erwerbseinkommen erzielten als die bereits Ansässigen.

Erwerbstätige in freien Berufen nach Bereichen, absolut in 1000 (2003−2012)
Erwerbstätige in freien Berufen nach Bereichen, absolut in 1000 (2003−2012), 
Quelle: SAKE/BFS (Auswertung durch SECO)
Einwanderung von EU27-/EFTA-Staatsangehörigen zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit in den drei Bereichen der freien Berufe, 2003−2012 (in 1000)
Einwanderung von EU27-/EFTA-Staatsangehörigen zur Aufnahme einer
Erwerbstätigkeit in den drei Bereichen der freien Berufe, 2003−2012 (in 1000), 
Quelle: BFM/ZEMIS (Auswertung durch SECO)

Bundesweite Regelung im Vormarsch

Der Bundesrat strebt gezielt gute Rahmenbedingungen für die freien Berufe an. Ein zentraler Aspekt betrifft die staatliche Reglementierung freier Berufe. In den letzten Jahren wurden verschiedene kantonale Regelungen mit Bezug zu freien Berufen durch solche auf Bundesebene ersetzt. Damit konnten Wettbewerbs-hindernisse im Schweizer Binnenmarkt abgebaut  und gleichzeitig gute Bedingung zur Umsetzung der Personenfreizügigkeit geschaffen werden. Der positive volkswirtschaftliche Beitrag freier Berufe wurde damit gestärkt.

Zum Bericht

 

17.01.2014 | Autor Jörg Naumann   -> Drucken

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