Micro-Fahrzeuge

Ergänzung zur Vierrad-Strategie der Autohersteller

Bis zum Jahr 2020 werden über 150 Kleinstfahrzeuge bei mehr als 25 der weltweit wichtigsten Autohersteller auf dem Weltmarkt für Mikro-Mobilität eingeführt. Autohersteller global, einschliesslich 18 der weltweit wichtigsten PW-Hersteller, setzen auf Mikro-Mobilitätslösungen, um ein Kleinstfahrzeug für die so genannte letzte Meile zur Verfügung zu stellen sowie das Fahren innerhalb der Stadt zu erleichtern.

 

Laut einer aktuellen Studie von Frost & Sullivan, dem  globalen Partner für Unternehmen, wenn es um Wachstum, Innovation, Marktanalysen und Marktführung geht wird die starke Beteiligung von weltweit agierenden Autoherstellern dem Genre der Mikro-Mobilität Auftrieb geben; bis 2018 sind mindestens 60 Modelle für die Produktion geplant.

 Das Twizy von Renault

"Wachsende Urbanisierung und sich ändernde Mobilitätstrends haben nicht nur das Interesse an treibstoffeffizienten Fahrzeugen, sondern auch an einem ganz neuen Genre - dem der Mikromobilität - geweckt", erläutert Frost & Sullivan Industry Analyst Vishwas Shankar. Verschiedene Märkte - China, Europa, Indien und sogar Nordamerika - bieten Subventionen für Hersteller und Anreize, um den Verkauf von Kleinstfahrzeugen als Mikro-Mobilitätslösung anzutreiben, während die Automobilhersteller selbst schon mindestens eine Markteinführung vierteljährlich in der Planung haben.

 

Weltweit besitzen immer weniger Mitglieder der so genannten ʹMillennium-Generationʹ, der derzeit 18- bis 35-jährigen, ein Auto. Zusätzlich zum konventionellen Aussehen der Fahrzeuge und ihrer Möglichkeiten zum Verbrauch alternativer Treibstoffe sind viele neue Modelle darauf ausgerichtet, einen Anreiz für den Konsumenten zur Nutzung solcher alternativen Fahrzeuge zu schaffen, so wie das ʺbik.eʺ von Volkswagen, der ʺTwizyʺ von Renault, ʺEV-Neoʺ von Honda und dem ʺEN-Vʺ von General Motors.

Hohe Anfangspreise ...

... und ein mangelndes Verbraucherbewusstsein sind jedoch zwei bedeutende Punkte, die das Wachstum bedrohen könnten. Da viele der Modelle der Kleinstfahrzeuge elektrisch sind, könnte ein langsames Wachstum in Bezug auf die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge zukünftige Verkäufe beeinträchtigen. Ausserdem könnte jegliche Änderung von Seiten einzelner Regierungen hinsichtlich der Ausgabenerhöhung für den öffentlichen Verkehr anstatt für Privatfahrzeuge bzw. persönliche Mobilität, die Umsatzaussichten mit der Mikro-Mobilität beeinflussen.

 Der Elektro-Roller EV-NEO von Honda
 Das bik.e von VW - fahrbereit (links) und im Kofferaum

"Bis 2015 haben Verbraucher unter mehr als 50 Modellen für Kleinstfahrzeuge die Auswahl", erklärt Shankar seine Marktuntersuchung. Die Herausforderung besteht also nicht darin, die einzelnen Modelle zu entwickeln, sondern für diese ein Bewusstsein im Massenmarkt zu schaffen. Hersteller wie Segway sind seit mehr als zehn Jahren im Markt und haben mittlerweile erkannt, wie wichtig es ist, ein Verbraucherbewusstsein durch verschiedene Marketingkampagnen zu schaffen. „Sogar PW-Hersteller haben die Wichtigkeit von Automobilmessen, Weltausstellunge erkannt", weiss Shankar weiterhin zu berichten und fährt fort, „dazu zählen auch aufkommender Ökostädte wie Tianjin in China, Grossevents, wie die Olympischen Spiele 2012 in London, und sogar Städte mit grösseren Wohnvierteln sowie industrielle Standorte in Nordamerika, um das Bewusstsein für Kleinstmobile zu wecken."

Autohersteller investieren ...

... derzeit stark in Verbraucherbefragungen, um die Wünsche der Kunden zu verstehen und die richtigen Produkte mit der richtigen Perspektive zu entwerfen. Dementsprechend werden neue Geschäftsmodelle aufkommen. So haben bereits mehrere Autohersteller begonnen, Mobilitätsdienste unter eigenem Namen oder sogar durch Drittanbieter anzubieten. Die Welt erlebt eine neue Gattung von Autoherstellern - sie sind nicht mehr nur Automobilproduzenten, sondern entwickeln sich zu Mobilitätsanbietern.

 

 Das zweirädige Fahrzeug von Segway

Die Hersteller, einschliesslich der weltweit wichtigsten Player, werden voraussichtlich  Kleinstfahrzeugmodelle in verschiedenen Formen, Grössen und mit verschiedenen Typen von Rädern sowie mit geöffnetem/geschlossenen Dach einführen, wodurch eine neue Bandbreite an Nutzermöglichkeiten geboten wird. Während sich einige Modelle an konventionelle PW-Fahrer richten, konzentrieren sich andere auf konventionelle Motorrad-/Rollerfahrer und wieder andere auf Endnutzer, die eine Fortbewegungsmöglichkeit für die so genannte erste und letzte Meile benötigen.

 

"Zudem gibt es Potenzial für massenproduzierte Kleinstmodelle, die in naher Zukunft in andere Kleinstfahrzeuge (Mikro- bzw. Kleinstwagen) integriert werden", beendet Shankar. "Das beste Beispiel hierfür ist Volkswagen mit dem Ziel, mit jedem zukünftig verkauften Auto ein ʺbik.eʺ zu verkaufen und das Ersatzrad zu ersetzen." VW ermöglicht damit die Überbrückung der ersten bzw. letzten Meile gleich mit den eigenen Fahrzeugen und dem ʺbik.e."

 

Die Studie Strategic Analysis and Benchmarking of Global OEMs Micro-Mobility Solutions (M7FB) ist Bestandteil des Growth Partnership Service Programms «Automotive & Transportation», das ausserdem Analysen zu den folgenden Bereichen umfasst: Strategic Analysis of the European Microcars Market, Strategic Overview of the North American Microelectric Vehicles Market and Sustainable and Innovative Personal Transport Solutions - Strategic Analysis of Carsharing Market in Europe. Sämtliche Studien im Subskriptionsservice basieren auf ausführlichen Interviews mit Marktteilnehmern und bieten detaillierte Informationen über Marktchancen und Branchentrends.

 

Für weitere Informationen zur beschriebenen Frost & Sullivan-Studie können bei:

Frost & Sullivan, Katja Feick, Corporate Communications (katja.feick@frost.com), D - 60487 Frankfurt, Tel: +49 69 7703343 angefordert werden.  www.frost.com

 

16.08.2012 | Autor Hans Joachim Behrend

o-mag.ch - Fachinformationen ausschlißlich online