Konkurse und Gründungen per März 2014

Kleinbetriebe mit besonders hohem Insolvenzrisiko

Im ersten Quartal 2014 gingen in der Schweiz total 1609 Unternehmungen in ein Konkursverfahren. 1157 davon mussten ihre Tore aufgrund einer Firmenpleite schliessen. Dies ist 1 % weniger als in der Vorjahresperiode. Eine Zunahme der Insolvenzen gab es in der Südwestschweiz, in Zürich, in der Zentralschweiz und im Espace Mittelland. In den anderen Regionen kam es zu einem Rückgang der zahlungsunfähigen Firmen.

Firmenkonkurse Q1 2014 - Bisnode

 

Konkursrisiko nach Branche

 

Gründungsintensität nach Branche

 

Firmenkonkurse und Liqidationen nach OR 731b  

Auch ohne Zahlungsunfähigkeit konkurs

Im März 2014 wurden in der Schweiz 372 Firmen zahlungsunfähig. Dies entspricht einem Rückgang um 18 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Seit Anfang 2008 ist in der Schweiz das Konkursverfahren ohne Konkurseröffnung gemäss Obligationenrecht Artikel 731b in Kraft. Dieses regelt das Vorgehen bei sogenannten Organisationsmängeln von Firmen: wenn ein notwendiges Organ einer Firma fehlt oder wenn die Organe nicht rechtsmässig zusammengesetzt sind, kann ein Aktionär, ein Gläubiger oder der Handelsregisterführer beim Richter beantragen, dass Massnahmen getroffen werden. Eine solche ist die Liquidation nach den Vorschriften über den Konkurs. Dabei werden die Firmen gemäss dem Konkursverfahren aufgelöst, ohne dass dabei eine Zahlungsunfähigkeit vorliegt. Somit ist also neben dem Konkurs durch durch Insolvenz auch ein Konkurs durch Organisationsmangel möglich. Bisnode wertet die Konkurse nach beiden Ursachen aus, soweit dies aus den Konkurs Publikation ersichtlich ist.

Danach ginggen im ersten Quartal 2014 in der Schweiz insgesamt 1609 Firmen in ein Konkursverfahren davon kamen 1157 Fälle durch Insolvenz und 452 Fälle durch die Anwendung von OR Artikel 731b zustande. Die Konkurseröffnung durch Organisationsmängel machten somit 28 % aller Konkurse aus. Die Zahl der Konkursverfahren ohne Konkurseröffnung gemäss OR731b nahm im Vorjahresvergleich gesamtschweizerisch um 8 % ab.

Gastgewerbe mit höchstem Insolvensrisiko

Bisnode D&B analysierte das Insolvenz-Risiko in verschiedenen Branchen im ersten Quartal 2014. Dazu wurde die Anzahl der Insolvenzen im Verhältnis zum Bestand an Firmen in der jeweiligen Branche betrachtet. Der Wert 100 entspricht dem durchschnittlichen Konkursrisiko aller erfassten Firmenkonkurse durch Insolvenz in der Schweiz. Ein Wert über 100 bedeutet also ein überdurchschnittliches Konkursrisiko. Das grösste Insolvenzrisiko bestand gemäss dieser Auswertung im Gastgewerbe, im Baugewerbe und bei den Handwerksbetrieben. In diesen drei Branchen erreicht der Insolvenz-Indikator einen Wert von über zwei 100. D.h. dass dort ein mehr als doppelt so hohes Pleiterisiko herrscht wie im Durchschnitt aller Branchen.

Gründungen boomen in fast allen Kantonen

Im ersten Quartal 2014 gab es in der Schweiz 10568 Neueintragungen von Firmen ins Handelsregister. Dies entspricht einer Zunahme um 5 % gegenüber der Vorjahresperiode. Einen Rückgang der Neugründungen gab es nur im Espace Mittelland, in allen anderen Schweizer Regionen stiegen die Neueintragungen an. Für die Analyse der Gründungsintensität im 1. Quartal 2014 in verschiedenen Branchen wurden die Gründungen inbezug zum Bestand an Firmen in der jeweiligen Branche gesetzt. So lässt sich feststellen, wie stark die relative Zahl an Neugründungen von Firmen pro Branche ist. Die gründungsstärksten Branchen waren in dieser Periode der Grosshandel, die Unternehmensdienstleister sowie das Gastgewerbe.

Quelle: Bisnode D&B Schweiz AG
01.05.2014 | Autor Jörg Naumann   -> Drucken

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