KOF Konjunkturbarometer August 2015

Verarbeitendes Gewerbe erwartet mehr Aufträge

Dank einem kleinen Anstieg im Vergleich zum Vormonat um 0.3 Punkte liegt das Konjunkturbarometer im August mit 100.7 Punkten nun leicht über seinem langfristigen Durchschnitt. Der Ausblick für die Schweizer Wirtschaft habe sich seit Juli, dem Termin des letzten Barometers, indessen nicht gross verändert, teilt die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich KOF mit. 

Die Botschaft ist irgendwie ermutigend: Mit 100.7 Punkten liegt das KOF Konjunkturbarometer im August leicht über seinem Langzeitdurchschnitt. Dazu beigetragen haben leicht positive Tendenzen im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bankensektor. Negativ zu Buche – wenn auch nur leicht – schlug der Bausektor. Da sich die Indikatoren, die das internationale Umfeld sowie den inländischen Konsum widerspiegeln, im Grossen und Ganzen auf den früheren Werten stabilisiert haben, resultiert insgesamt ein leichter Anstieg des Barometers.

Auftragseingang und Produktionsaussichten werden besser beurteilt

Innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes hat sich vor allem der Ausblick in den Bereichen Metall und Maschinenbau, aber auch Textil und Spezialindustrien verbessert. Hier dürfte sich die leichte Aufwertung von Euro und Dollar gegenüber dem Franken bemerkbar gemacht haben. Überschattet wird der positive Ausblick in diesen Bereichen von einer weniger günstigen Entwicklung in der Chemie, der Nahrungsmittelverarbeitung sowie der Papierindustrie. Der Ausblick in der Elektro- wie in der Holzverarbeitungsindustrie bleibt laut KOF stabil.

Die markantesten Verbesserungen zeigen die Indikatoren betreffend Produktionsbeurteilung und Zwischengüter, gefolgt von jenen betreffend Auftragsbücher und Personal. Erwähnenswerte Stimmungsrückgange sind auf die Beurteilung des Geschäftsklimas in der Nahrungsmittelindustrie, die den andauernden Einkaufstourismus reflektiert, sowie auf die Stimmung der Architekten zurückzuführen.

Konjunkturbarometer und Referenzreihe

Das KOF Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Konjunktur. Es ist ein Sammelindikator, der sich in der aktuellen Version aus 217 Einzelindikatoren zusammensetzt. Diese werden über statistisch ermittelte Gewichte zu einem Gesamtindikator zusammengefasst. Die Auswahl der Einzelindikatoren und ihre Gewichtung wird einmal jährlich aktualisiert, und zwar jeweils nach der Veröffentlichung des Vorjahres-Bruttoinlandprodukts durch das Bundesamt für Statistik. Im letzten Jahr fand die Revision im Oktober statt. Die neue Referenzreihe ist die geglättete Verlaufswachstumsrate des Schweizer Bruttoinlandprodukts nach der neuen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ESVG 2010, die Ende September 2014 veröffentlicht wurde.

Quelle: KOF