Einkommensverteilung Schweiz

Ungleichheit leicht gesunken

Die Einkommen in der Schweiz waren 2012 gleicher verteilt als 2007. Dies zeigt die Schätzung der BAK-WWZ-Einkommensverteilung. Nach einem leichten Anstieg von 2007 auf 2008 sank der Gini-Koeffizient zwischen 2009 und 2012 von 0.34 auf 0.30. Ursache für den Rückgang war ein schwächerer Anstieg der höchsten Einkommen sowie eine Verbesserung am unteren Ende des Einkommensspektrums. Seit 2014 untersucht BAK-BASEL in Zusammenarbeit mit dem WWZ der Universität Basel Fragen zur Einkommensverteilung in der Schweiz und publiziert die Resultate neu laufend unter www.verteilungsmonitor.ch.

Gini-Koeffizient Schweiz: Die Ungleichheit der Einkommensverteilung hat sich reduziert  
Der Gini-Koeffizient als Massstab für die Einkommensverteilung.
In der Schweiz hat die Ungleichheit gemäss neuen Zahlen seit
2009 etwas abgenommen. Quelle und Grafiken verteiligungsmonitor.ch
 
Einkommensentwicklung Schweiz 2007 - 2012  
Zwischen 2007 und 2012 ist das durchschnittliche Einkommen der
Schweizer von 52'000 auf knapp 59'000 Fr. gestiegen. 
 

Durch die Schätzung einer Einkommensverteilung, die erstmals das gesamte Einkommensspektrum von den niedrigsten bis zu den höchsten Einkommen abdeckt und auf einem Einkommen basiert, das (fast) alle Einkommenskomponenten umfasst, ist es möglich neue und besser fundierte Schlüsse über die Entwicklung der Ungleichheit zu ziehen. Als Mass zur Messung der Ungleichheit wurde der Gini-Koeffizient verwendet. Der Gini-Koeffizient kann Werte zwischen 0 und 1 annehmen. Je niedriger er ist, desto gleichmässiger sind die Einkommen verteilt. Zwischen 2007 und 2009 stieg der Gini-Koeffizient zunächst leicht von 0.32 auf 0.34. Seitdem ist ein leichter Rückgang der Ungleichheit zu verzeichnen. Für das Jahr 2012 wird ein Wert von 0.30 erwartet. Eine ähnliche Tendenz zeigten auch andere Ungleichheitsmasse.

Gründe für den Rückgang der Ungleichheit 

Die Einkommen der Top 0.1 % und Top 0.01 % sind im Vergleich zu den übrigen Einkommen langsamer gewachsen. Konzentriert man sich auf die steuerbaren Einkommen, die im oberen Einkommensbereich für Analysen der Verteilung gut geeignet sind, so ist im Zeitraum zwischen 2007 und 2011 die Einkommensschwelle, ab der man zu den Top 0.1 % bzw. Top 0.01 % gehört, um 1.5 % bzw. 1.0 % gestiegen. Die anderen Einkommensschwellen (inklusive der Top 1 %) wuchsen um weit über 3 %. Am anderen Ende des Einkommensspektrums war eine positive Entwicklung zu verzeichnen. So zeigen wesentliche Indikatoren ein Sinken der Armut, während der Anteil der Sozialhilfeempfänger konstant blieb.

Diese Informationen stammen aus dem Indikatoren System des BAK-WWZ-Verteilungsmonitors. Dieses Indikatoren System beleuchtet die aktuelle Situation und die Entwicklung der Einkommensarmen, Einkommensreichen und der Mittelschicht. Für das Indikatoren System wurden aus der Fülle von verfügbaren Kennzahlen die geeignetsten ausgewählt und dokumentiert.

Neue Plattform für Fragen zur Einkommensverteilung

Wie viel verdient ein Schweizer im Durchschnitt? Wie sind die Einkommen in der Schweiz verteilt? Ist die Ungleichheit tatsächlich gestiegen? Und wo steht die Schweiz im internationalen Vergleich? Antworten auf diese und weitere Fragen finden interessierte Nutzer fortan auf der Webseite www.verteilungsmonitor.ch. Der Verteilungsmonitor ist eine Zusammenarbeit zwischen BAKBASEL und dem WWZ der Universität Basel und gibt erstmals einen fundierten Überblick über die Einkommensverteilung und Einkommensungleichheit in der Schweiz. Das Projekt wird vom WWZ der Universität Basel, dem Arbeitgeberverband Basel und BAKBASEL getragen.

Eine ausführliche Darstellung sowie weitere Analysen und Hintergrundinformationen sind auf www.verteilungsmonitor.ch zu finden.

 

 

 

05.08.2015 | Autor redaktion

o-mag.ch - Fachinformationen ausschlißlich online