Freihandelsabkommen Schweiz - China

Willkommene Chancen für Schweizer Exporteure

Das Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und China ist Anfang Juli seit einem Jahr in Kraft. Das Abkommen mit dem drittwichtigsten Handelspartner kann als ein Meilenstein der Schweizer Aussenwirtschaftspolitik betrachtet werden. Es stösst bei den Schweizer Unternehmen auf grosses Interesse. Der Schweizer Aussenhandel mit China entwickelt sich seit Inkrafttreten deutlich dynamischer als der mit anderen Handelspartnern. 

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Das Freihandelsabkommen erschliesst den Schweizer Exporteuren
einen riesigen und innovationshungrigen Absatzmarkt. Foto Fotalia 
 

Das Freihandelsabkommen erleichtert den Schweizer Unternehmen den Zugang im Waren- und Dienstleistungsbereich auf den grossen zukunftsträchtigen chinesischen Markt. Noch bei keinem anderen Freihandelsabkommen mit einem Partner ausserhalb der EU haben die Behörden ein vergleichbar starkes Interesse der Wirtschaftsakteure feststellen können, schreibt das Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung in einer Medienmitteilung. 

 

Exporte überdurchschnittlich gewachsen

Das Abkommen mit China leiste damit einen wichtigen Beitrag zur Ausweitung des weltweiten Handelsnetzes der Schweiz. Es eröffne den derzeit angesichts der Frankenstärke besonders unter Druck stehenden Schweizer Exportbranchen neue Chancen und diene der Sicherung der Arbeitsplätze in unserem Land. So seien die Exporte nach China in den ersten Monaten seit Inkrafttreten stark überdurchschnittlich gewachsen, obwohl das schwierige weltwirtschaftliche Umfeld auch in der Volksrepublik Spuren hinterlassen habe.

Das Abkommen verbessere auch den Schutz des geistigen Eigentums sowie generell die Vorhersehbarkeit und Rechtssicherheit für die wirtschaftlichen Aktivitäten zwischen der Schweiz und China. Der Austausch leiste zudem einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung. Im Rahmen des parallel zum Freihandelsvertrag abgeschlossenen Abkommens über Arbeits- und Beschäftigungsfragen fänden verschiedene Zusammenarbeitsprojekte und Dialoge statt. Auch der bestehende Menschenrechtsdialog sowie verschiedene Kooperationen unter anderem im Bereich Umwelt würden fortgesetzt.

Dank der guten Zusammenarbeit der Behörden habe sich das Freihandelsabkommen rasch eingespielt, wird unterstrichen. Administrative Fragen konnten geregelt werden. Bereits seien auch Fortschritte bei der Zulassung von Schweizer Lebensmitteln und im Bereich der Zertifizierung von Industrieprodukten zu verzeichnen.

Handelsstatistik überzeugt

Der Aussenhandel der Schweiz mit China (Exporte und Importe) ist gemäss Aussenhandelsstatistik der Eidgenössischen Zollverwaltung seit Inkrafttreten des FHA (verfügbare Zahlen: Juli 2014 bis Mai 2015) deutlich stärker gewachsen als der Aussenhandel der Schweiz mit der übrigen Welt: So haben die Ausfuhren der Schweiz nach China im Vergleich zur Vorperiode (Juli 2013 - Mai 2014) um 3,0 % zugelegt, die Einfuhren um 4,2 %.* Im gleichen Zeitraum haben die Schweizer Ausfuhren nach allen anderen Handelspartnern im Vergleich zur Vorperiode um lediglich 0,4 % zugenommen und die Einfuhren aus den übrigen Handelspartnern sind um 3,9 % zurückgegangen.*

China ist nach den USA die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt und einer der wichtigsten Aussenwirtschaftspartner der Schweiz. Die Volksrepublik ist der grösste Abnehmer von Schweizer Exporten in Asien und nach der EU und den USA der drittgrösste weltweit.

*) ohne Gold in Barren und andere Edelmetalle, Münzen, Edel- und Schmucksteinen sowie Kunstgegenständen und Antiquitäten
 
Quelle: WBF
30.06.2015 | Autor Jörg Naumann

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