Schweizerische Arbeitskräfteerhebung im 1. Quartal 2015:

Franken-Einfluss noch kaum sichtbar

Die Zahl der Erwerbstätigen ist in der Schweiz im 1. Quartal 2015 gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um 2,8 % gestiegen. Bei der Erwerbslosenquote gemäss Definition des Internationalen Arbeitsamtes (ILO) war in der Schweiz im gleichen Zeitraum ein Rückgang von 4,8 auf 4,4 % zu verzeichnen. In der EU ist die Erwerbslosenquote ebenfalls gesunken (von 11,0% auf 10,2%).

Mehr Erwerbstätige

Die Schweiz zählte im 1. Quartal 2015 insgesamt 4,972 Mio Erwerbstätige, d.h. 2,8 % mehr als im 1. Quartal 2014. Die Zahl der erwerbstätigen Männer stieg dabei um 1,7 %, jene der Frauen um 4,1 % an. In Vollzeitäquivalenten (VZÄ) wurde für diesen Zeitraum ein Plus von 2,7 % registriert (Männer: +1,1%, Frauen: +5,3%).

Erwerbstätige im intern. Vergleich (CH und ausgewählte Länder/Regionen)  
Beschäftigte in der Schweiz nach Bereichen 2010 und 2015 / Veränderung  

Zwischen dem 1. Quartal 2014 und demjenigen 2015 stieg die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte stärker an als jene der schweizerischen Arbeitskräfte (Ausländer/innen: +4,5% auf 1,483 Mio; Schweizer/innen: +2,1% auf 3,489 Mio). Die ausländischen Arbeitskräfte nahmen bei den Erwerbstätigen mit Aufenthaltsbewilligung (Ausweis B oder Ausweis L, seit mindestens 12 Monaten in der Schweiz) am stärksten zu (+8,9%), gefolgt von den Erwerbstätigen mit Niederlassungsbewilligung (Ausweis C; +4,2%) und den Grenzgängerinnen und Grenzgängern (Ausweis G; +2,6%). Die Anzahl Erwerbstätige mit Kurzaufenthaltsbewilligung (Ausweis L, seit weniger als 12 Monaten in der Schweiz) ging hingegen zurück (-7,6%).

Weniger Arbeitslose – auch bei den Jugendlichen

Im 1. Quartal 2015 waren in der Schweiz gemäss Definition des Internationalen Arbeitsamtes (ILO) 212'000 Personen erwerbslos. Dies sind 15'000 weniger als ein Jahr zuvor. Der Anteil der Erwerbslosen gemäss ILO lag bei 4,4 % der Erwerbsbevölkerung, verglichen mit 4,8 % im 1. Quartal 2014. Sowohl in der Europäischen Union als auch in der Eurozone ging die Erwerbslosenquote gemäss ILO zurück (EU28: von 11,0% auf 10,2%; EZ19: von 12,4% auf 11,7%).
In der Schweiz ist die Jugenderwerbslosigkeit (15- bis 24-Jährige) gemäss ILO zwischen dem 1. Quartal 2014 und dem 1. Quartal 2015 von 9,3 % auf 7,5 % zurückgegangen. Im selben Zeitraum ist die Jugenderwerbslosenquote sowohl in der Europäischen Union (EU28: von 23,7% auf 21,5%) als auch in der Eurozone (EZ19: von 25,0% auf 23,5%) gesunken.
Zwischen dem 1. Quartal 2014 und dem 1. Quartal 2015 ist die Erwerbslosenquote bei den 25- bis 49-Jährigen gesunken (von 4,8% auf 4,3%), während sie bei den 50- bis 64-Jährigen angestiegen ist (von 3,2% auf 3,5%). Bei den Frauen (von 4,9% auf 4,2%) war der Rückgang der Quote stärker als bei den Männern (von 4,7% auf 4,6%). Wie bei den Schweizerinnen und Schweizern (von 3,3% auf 3,0%) war die Quote auch bei den Ausländerinnen und Ausländern rückläufig (von 9,2% auf 8,4%). Bei Letzteren war der Rückgang sowohl bei den EU28-/EFTA-Staatsangehörigen (von 6,6% auf 5,8%) als auch bei den Staatsangehörigen aus Drittstaaten (von 15,5% auf 14,7%) auszumachen.

Stabile Dauer der Erwerbslosigkeit

Zwischen dem 1. Quartal 2014 und dem 1. Quartal 2015 ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen gemäss ILO (1 Jahr oder länger erwerbslos) stabil geblieben (81'000). Der Anteil der Langzeiterwerbslosen stieg hingegen von 35,8 auf 38,3 % an. Die mediane Dauer der Erwerbslosigkeit ist gesunken, und zwar von 208 auf 197 Tage.

Gestiegene Teilzeitarbeit und Unterbeschäftigung

Die Zahl der Teilzeiterwerbstätigen belief sich im 1. Quartal 2015 auf 1,691 Mio (+98'000 im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode). Darunter befanden sich 343'000 Unterbeschäftigte, d.h. Personen, die mehr arbeiten möchten und kurzfristig verfügbar sind. Im 1. Quartal 2015 betrug die Unterbeschäftigungsquote 7,1 % und lag damit höher als im 1. Quartal 2014 (6,4%).

Quelle: BfS

23.06.2015 | Autor Jörg Naumann

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