Der Schweizer Arbeitsmarkt im Jahr 2014

Nach Ab und Auf stabiles Jahr

Der Schweizer Arbeitsmarkt entwickelte sich im vergangenen Jahr zweigeteilt. Nachdem die Arbeitslosigkeit im Januar 2014 ihren Höchststand erreichte, wurde diese Marke in der ersten Jahreshälfte Monat für Monat fast bis auf die Höhe der Vorjahreswertes reduziert. In der zweiten Jahreshälfte verlief die Entwicklung wieder in die entgegengesetzte Richtung. Für das Gesamtjahr wird die Arbeitslosigkeit mit 3,2 %, per Ende Dezember mit 3,4 % angegeben. Der letzte  Anstieg wird vom Seco auf saisonale Aspekte zurückgeführt. Für 2015 wird eine Arbeitslosenquote von 3,0 % erwartet.  

Der Schweizer Arbeitsmarkt 2014 -wichtige Kennzahlen Seco  
Registrierte Stellensuchende 2000 - 2014 - Seco  
Arbeitslose nach Kantonen - 2014 - Seco  

  

 

Über das Gesamtjahr betrachtet, ging die Arbeitslosigkeit 2014 leicht zurück, nachdem sie über die Jahreswende 2013/14 deutlich angestiegen war und im Januar 2014 mit 153‘260 Personen den höchsten Wert seit 2010 erreicht hatte. Zwischen Januar und Juni bauten sich die Arbeitslosenzahlen insgesamt um 26‘628 auf 126‘632 Personen ab. Damit vermochte der Jahrestiefstwert den entsprechenden Vorjahreswert nur ganz knapp nicht zu unterschreiten. Seit Juli stiegen die Arbeitslosenzahlen nun wieder an und erreichten Ende Dezember einen Wert von 147’369 Personen. Erfreulicherweise liegen in der zweiten Jahreshälfte alle monatlichen Arbeitslosenzahlen unter ihren jeweiligen Vorjahreswerten. Somit fällt der gesamte Anstieg in der zweiten Jahreshälfte 2014 mit 20‘737 Personen etwas tiefer aus als in der gleichen Periode des Vorjahres. Die Arbeitslosigkeit liegt damit per Ende 2014 tiefer als zu Jahresbeginn. Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen zum Jahresende ist zudem rein saisonaler Natur. Zu bemerken ist auch, dass die saisonbereinigte Arbeitslosenquote seit Mitte 2013 den Wert von 3,2% nicht mehr überschritten hat.

Kaum Veränderungen gegenüber dem Vorjahr

Mit einem Bestand von 136’764 Personen liegt die durchschnittliche Arbeitslosenzahl des Jahres 2014 auf fast identischer Höhe wie 2013. Damit liegt auch das Jahresmittel der Arbeitslosenquote mit 3,2% auf gleichem Stand wie im Vorjahr.

Die Zahl der Stellensuchenden (Summe von registrierten arbeitslosen und nichtarbeitslosen Stellensuchenden) verharrte zwischen Dezember 2013 und Februar 2014 gleich drei Monate lang über der Marke von 200‘000 Personen, baute sich aber von Ende Januar (208‘777 Personen) bis Ende August (179‘880 Personen) um fast 29‘000 Stellensuchende ab. Seit September ist die Zahl der Stellensuchenden, verstärkt im November und Dezember, wieder am Steigen, bleibt aber mit 203’926 Personen per Ende Dezember leicht unter dem Stand zu Jahresbeginn. Im Jahresdurchschnitt resultiert daraus eine Zahl von 191’827 stellensuchenden Personen, dies ist eine leichte Zunahme um 1’093 Personen gegenüber 2013.

Jugend seltener, Ältere häufiger arbeitslos

Die Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige) liegt mit einem Jahresdurchschnittswert von 3,2% um 0,2 Prozentpunkte tiefer als im Vorjahr und damit wieder auf gleicher Höhe wie in den Jahren 2011 und 2012. Die Arbeitslosenquote der älteren Arbeitnehmer (ab 50-Jährige) stieg 2014 auf 2,8%, sie liegt damit 0,2 Prozentpunkte über dem Jahresmittel 2013 und 0,4 Prozentpunkte höher als 2011 und 2012.

Ausgleichsfonds erzielt Ertragsüberschuss

Das Rechnungsjahr 2014 wird der Ausgleichsfonds der Arbeitslosenversicherung gemäss aktuellen Schätzungen bei Prämieneinnahmen von 6,66 Mrd. Franken (2013: 6,46 Mrd.) und einem Gesamtertrag von 7,27 Mrd. Franken (2013: 7,06 Mrd.) sowie einem Gesamtaufwand von 6,48 Mrd. Franken (2013: 6,47 Mrd.) mit einem Ertragsüberschuss von 0,79 Mrd. Franken (2013: 0,59 Mrd.) abschliessen. Die kumulierten Bundestresoreriedarlehen belaufen sich auf 3,3 Mrd. Franken (2013: 4,2 Mrd.).

Weitere Informationen im Überblick

11.01.2015 | Autor Jörg Naumann

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