Erreichbarkeit der Schweizer Regionen

Zug und Bus lassen PW das Nachsehen

Gemäss der neuen Studie von BAKBASEL hat der Kanton Zürich die höchste regionale Erreichbarkeit aller 26 Kantone gefolgt von den Kantonen Basel-Stadt und Aargau. Die neu berechneten BAK Erreichbarkeitsindizes 2014 zeigen, dass die Erreichbarkeit seit 2012 durch den öffentlichem Verkehr (ÖV) fast flächendeckend zugenommen hat. Demgegenüber hat sich die Erreichbarkeit beim motorisierten Individualverkehr (MIV) in der betrachteten Zwei-Jahres-Periode verschlechtert. Dies beruht vorrangig aufgrund sinkender Durchschnittsgeschwindigkeiten bei der weiter ansteigenden Netzbelastung. Eine Ausnahme bildet hier die Nordwestschweiz, die von neuer Strasseninfrastruktur profitieren kann. Die Analysen werden regelmässig im Auftrag der Kantone Aargau, Basel-Stadt und Zürich sowie der Flughafen Zürich AG durchgeführt.

Regionale Erreichbarkeit in der Schweiz 2014  
ÖV-Erreichbarkeit nach Frequenzen  
Motorisierter Individualverkehr Schweiz 2014  

Der Kanton Zürich verfügt sowohl beim motorisierten Individualverkehr als auch beim öffentlichen Verkehr über die höchste regionale Erreichbarkeit aller 26 Kantone. Stadt und Kanton Zürich profitieren von einer sehr gut ausgebauten Infrastruktur und ihrer Lage im wirtschaftlichen Zentrum der Schweiz. Der Kanton Basel-Stadt liegt sowohl beim Individualverkehr als auch beim öffentlichen Verkehr an zweiter Stelle. Auch er zeichnet sich durch eine hohe Wirtschaftskraft und ein gut ausgebautes Verkehrsnetz aus. Dank der günstigen Lage zwischen diesen beiden Zentren sowie Bern und einer in alle Richtungen guten ausgebauten Verkehrsinfrastruktur gehört der Kanton Aargau ebenfalls zu den besterreichbaren Regionen der Schweiz. Beim motorisierten Individualverkehr belegt der Aargau den dritten, bei der Erreichbarkeit mittels öffentlichem Verkehr den fünften Rang.

Überlastetes Strassennetz kostet Zeit 

Im Vergleich zum Jahr 2012 ist insbesondere die Erreichbarkeit des Individualverkehrs aufgrund der steigenden Belastung des Strassennetzes rückläufig. Verbesserungen können in diesem Bereich durch einen Ausbau der Infrastruktur erzielt werden. Beispielhaft lässt sich dies anhand der Nordwestschweiz beschreiben. In den letzten zwei Jahren wurde neben den Teilstrecken der Transjurane auch die Hauptstrasse zwischen Pratteln und Liestal eröffnet. Entsprechend waren die Kantone Jura, Basel-Landschaft und Basel-Stadt die einzigen Regionen, die zwischen 2012 und 2014 ihre Erreichbarkeit mit dem Strassenverkehr erhöhen konnten.

Ausbau des ÖV zeigt Wirkung ...

Beim öffentlichen Verkehr können Verbesserungen der Erreichbarkeit sowohl durch den Ausbau der Infrastruktur sowie durch eine Ausweitung des Dienstleistungsangebots auf der bestehenden Infrastruktur erzielt werden. Ersteres erhöhte etwa die ÖV-Erreichbarkeit der Kantone Nid- und Obwalden zwischen 2012 und 2014 überdurchschnittlich stark. Der Grund liegt im Ausbau verschiedenster Abschnitte des Streckennetzes der Zentralbahn auf Doppelspur. Ein Beispiel für die Verbesserung der ÖV-Erreichbarkeit durch die Ausweitung der Services liefert die südlichste Region des Kantons Tessin. Hier wurden einerseits die Busverbindungen in vielen Gemeinden verbessert und andererseits Mendrisio mit besseren Anschlüssen ausgestattet.

... Abbau aber auch

In einigen Gebieten des Kantons Waadt ist ein gegenteiliger Effekt zu beobachten. Durch den Wegfall von einigen Bahnhalten zwischen Romont und Palézieux hat sich die Erreichbarkeit in den umliegenden Gemeinden verschlechtert. Speziell ist die Situation im Kanton Schaffhausen. Hier führte die Kombination von Infrastrukturausbau und Erweiterung der Dienstleistungen zu einer deutlichen Erhöhung der Erreichbarkeit mittels öffentlichem Verkehr.

Erreichbarkeit als Standortfaktor

BAKBASEL Erreichbarkeitsstudien

08.01.2015 | Autor Jörg Naumann

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