Wirtschaftsentwicklung im 1. Quartal 2014

Saisonbereinigt deutlich im Plus

Das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz ist im 1. Quartal 2014 im Vergleich zum Vorquartal um 0,5 % gestiegen. Auf der Verwendungsseite des BIP trugen vor allem die Handelsbilanz mit Waren und Dienstleistungen sowie die Bauinvestitionen positiv zum BIP-Wachstum bei. Auf der Produktionsseite (Entwicklung der Wertschöpfung nach Branchen) waren die Industrie, der Grosshandel und die Finanzdienstleistungen für die grössten Wachstumsschübe verantwortlich. Im Vergleich zum Vorjahresquartal bedeutet dies einen Zuwachs von 2,0 %.  

BIP-Entwicklung 2009-2014 QI  
Grafik und Quelle: Seco/BfS  

Während die Ausgaben der privaten Haushalte und der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck (POoE) im 1. Quartal 2014 um 0,1% gestiegen sind, wirkten die Rubriken Wohnen und Verkehr eher bremsend. Ebenso rückläufig waren die Konsumausgaben des Staates und der Sozialversicherungen. Sie verringerten sich gegenüber dem Vorquartal um 0,8%.

 

 

Hier Investitionsschwäche - dort anhaltender Schwung

Die Bruttoanlageinvestitionen legten wiederum um 0,5% zu. Allerdings bildeten sich die seit längerer Zeit verhaltenen Ausrüstungsinvestitionen zurück (-1,5%). Diese Entwicklung wurde durch eine Investitionsschwäche über beinahe alle Sektoren mit Ausnahme der Sektoren „Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen“ und „IT-Dienstleistungen“ getrieben. Demgegenüber sorgten die Bauinvestitionen, begünstigt durch den milden Winter, mit einem Anstieg von 2,7% für einen stark positiven Wachstumsbeitrag (wie bereits in den beiden vorangegangenen Quartalen).

Die Warenexporte (ohne Edelmetalle, Edel- und Schmucksteine sowie Kunstgegenstände und Antiquitäten) haben um 2,0% zugenommen. Dieser Anstieg wurde insbesondere durch die Exporte von Chemie/Pharma sowie von Fahrzeugen getrieben. Die restlichen Rubriken wie unter anderem Maschinen/Elektronik sowie Präzisionsinstrumente/Uhren/Bijouterie haben sich leicht rückläufig entwickelt. Die Warenimporte (ohne Edelmetalle, Edel- und Schmucksteine sowie Kunstgegenstände und Antiquitäten) nahmen ab (-0,8%). Massgeblich zum Rückgang beigetragen haben die Rubriken Maschinen/Elektronik sowie Energieimporte. Ebenfalls rückläufig waren Chemie/Pharma-Importe und Importe von Präzisionsinstrumenten/Uhren/Bijouterie.

Die Dienstleistungsexporte (Fremdenverkehr inbegriffen) sind angestiegen (+1,3%). Die Dienstleistungsimporte bildeten sich nach einem starken Vorquartal zurück (-1.3%).

Finanzdienstleistungen mit positivem BIP-Beitrag

Auf der Produktionsseite haben im Berichtsquartal das verarbeitendes Gewerbe, der Grosshandel und die Finanzdienstleistungen die stärksten positiven BIP-Wachstumsbeiträge geliefert. Demgegenüber nahm die Wertschöpfung in den Branchen „Energie- und Wasserversorgung“, „Gastgewerbe“, „Grundstücks- und Wohnungswesen, Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ sowie „Öffentliche Verwaltung" ab.

Der Deflator des Bruttoinlandprodukts stieg im Vergleich zum 1. Quartal 2013 um 0,1%. Seit nunmehr zehn Quartalen bildet sich der Deflator des privaten Konsums zurück: im 1. Quartal betrug seine Abnahme (im Vorjahresvergleich) 0,2%. Die ebenfalls seit mehreren Quartalen sinkenden Preise der Ausrüstungsinvestitionen setzten ihren Trend weiter (Deflator -0,2%). Die Preise der Bauinvestitionen nahmen hingegen um 0,8% zu. Die Exportpreise nahmen um -0,5% ab, während die Importpreise stagnierten (0,0%). 

05.06.2014 | Autor Jörg Naumann

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