KOF-Sonderumfrage zu Folgen der Masseneinwanderungsinitiative

Kosten für Personalrekrutierung steigen, Investitionen sinken

Die KOF hat im Frühjahr eine Sonderumfrage zu den Auswirkungen der Annahme der Initiative gegen Masseneinwanderung durchgeführt. Etwa 13% der Unternehmen berichten von einer verringerten Investitionssicherheit, die Investitions- und Personalplanungen verändern sich momentan aber nur bei einem geringen Teil der Unternehmen. Gleichwohl befürchtet fast die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen, dass sich die mittelfristigen Wachstumsaussichten für die Schweizer Wirtschaft verschlechtert haben.

Auswirkungen durch die Annahme der Initiative befürchten die Umfrageteilnehmer insbesondere bei der Personalpolitik: Nahezu 32% rechnen mit steigenden Kosten für die Personalrekrutierung. Bis zum jetzigen Zeitpunkt haben allerdings noch relativ wenige Unternehmen ihre Investitions- oder Personalplanungen für das laufende Jahr verändert. Anders ist es für die kommenden Jahre: Für 2015 geben etwa 6% der Unternehmen an, die Investitionen wegen der Initiative senken zu wollen. Für 2016 und ab 2017 beabsichtigen 8% bzw. 7 % der Umfrageteilnehmer die Investitionspläne nach unten anzupassen. Nur 2% der Unternehmen wollen stärker in der Schweiz investieren. Insgesamt zeigt sich also eine leicht negative Beeinträchtigung der Investitionsplanungen.

Wachstumsdynamik gebremst

Bezüglich der Personalplanungen für den Standort Schweiz zeigen die Antworten ebenfalls eine leichte Abkühlungstendenz. Für 2015 geben 7% der Betriebe und für 2016, 2017 und die Zeit danach etwa 9% an, eine zurückhaltendere Personalpolitik zu verfolgen. Zwischen 2% und 3% der Teilnehmer plant, mehr Personal einzustellen.

Firmen mit einem höheren Anteil an ausländischen Beschäftigten tendieren eher dazu, die Investitionen zu verringern und weniger Mitarbeiter einzustellen als bisher geplant. Die Umfrage zeigt zudem, dass sich eine geringere Planungssicherheit und eine skeptischere Einschätzung der Wachstumsperspektiven tendenziell ungünstig auf Investitions- und Personalplanungen der Unternehmen auswirken. Dabei ist knapp die Hälfte (49%) der Unternehmen der Ansicht, dass die Wachstumsdynamik der Schweizer Wirtschaft durch die Annahme der Initiative gebremst wird. Firmen des Baugewerbes rechnen eher mit Abschlägen bei den Investitionen und der Beschäftigung als Firmen aus der Industrie oder dem Dienstleistungsbereich.

Die Umfrage wurde zwischen dem 25. Februar und dem 21. April 2014 bei mehr als 8000 Unternehmen durchgeführt. Über 2700 Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Baugewerbe und dem Dienstleistungsbereich nahmen an der Umfrage teil. Zur Auswertung wurden die Antworten mit Hilfe der unternehmensspezifischen Beschäftigten- und Investitionszahlen gewichtet.

27.04.2014 | Autor Jörg Naumann

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