Unsere Umwelt auf einen Blick 2013

Erneuerbare neue Energien verharren unter 10 Prozent

Die Beeinträchtigung der Um­welt in den OECD-Ländern nimmt weiter zu, aber – seit den 1990er Jahren – generell langsamer als ihr Wirt­schaftswachstum. Für dieses Phänomen hat sich der Be­griff der relativen Abkoppelung eingebürgert. Die Ener­gieintensität – die Menge Energie, die für die Schaffung einer BIP-Einheit erforderlich ist – sank in den OECD-Ländern in den letzten zwei Jahrzehnten.

Fossile Brennstoffe stellen weiterhin die wichtigste Energiequelle dar. Der Anteil der erneuerbaren Energien bleibt in der OECD mit ungefähr 9% des Gesamtange­bots eher stabil. Die Fortschritte bei der Einsparung des Energiever­brauchs pro Kopf waren sehr viel langsamer, was sich zum Teil aus der um 17% gestiegenen Energienachfrage für Transporte erklärt. Die Anstrengungen der Länder zur Förderung sauberer Fahrzeuge wurden weitgehend durch eine Zunahme der Zahl der Fahrzeuge auf der Strasse und deren häufigeren Einsatz wettgemacht.

In über einem Drittel der OECD-Länder übertraf die Zunahme des Strassenverkehrs das Wirtschaftswachstum. Die Treibhausgasemissionen (THG) steigen weiter in zahl­reichen Ländern. Die weltweiten THG-Emissionen haben sich seit dem Beginn der 1970er-Jahre hauptsächlich we­gen des Wirtschaftswachstums und der Zunahme des Ver­brauchs an fossiler Energie in den Entwicklungsländern verdoppelt.

Treibhausgas-Emissionen pro BIP-Einheit 2010  
Treibhausgas-Emissionen in den OECD-Ländern 2010;
Quelle Greenhouse gas emissions 2010, OECD
 

Die historisch grössten Verschmutzer sind und bleiben die OECD-Länder, doch der Anteil der BRIICS-Länder* an den Emissionen ist weltweit auf 40% angestiegen. In den 1970er Jahren betrug er 30%. Wie die Grafik zeigt, variieren die Zahlen je nach Land innerhalb der OECD. Die Schweiz befindet sich unter den OECD-Ländern mit den niedrigs­ten THG-Emissionen pro BIP-Einheit. Andere ausserge­wöhnliche Fakten benötigen eine Erklärung. Der hohe BIP-Anteil an Emissionen in Estland beispielsweise ist eine Folge der Verwendung von Schieferöl zur Herstellung von Elektrizität.

* Brasilien, Russland, Indien, Indonesien, China und Südafrika 

Zur Studie (englisch)

 

 

 

27.03.2014 | Autor Jörg Naumann

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