Möbellogistik

Entspannung an der Laderampe

In der Möbel- und entsprechenden Zulieferindustrie werden Transportproblem heiss diskutiert. Die Probleme in der Möbellogistik sind jedoch sehr vielfältig, es gibt hier zahlreiche ʹBaustellenʹ. Doch die Konflikte direkt am vielzitierten ʹBrennpunkt Rampe‘ lassen sich durch den Einsatz von RFID-Technologie lösen!Bereits seit 2009 haben innovative RFID-Lösungen für die Prozesskette Möbel – vom Produzenten über den Logistiker bis zum Handel – ein enormes Echo ausgelöst.

Die Neumöbellogistik ist oftmals zum Zankapfel zwischen Herstellern und Händlern geworden. Pünktliche und zuverlässige Anlieferungen nehmen ab. Am zentralen Engpass, der Laderampe, erhitzen sich dann regelmässig die Gemüter: Die einen beklagen sich über nicht eingehaltene Liefertermine, die anderen über lange Wartezeiten bei der Entladung, über zu wenig freie Rampenplätze oder mangelnde Flexibilität bei den Annahmezeiten. Auch die tendenziell steigende Bestellhäufigkeit bei geringeren Mengen führt zu mehr Anlieferungen und verschärft damit den Trend zusätzlich. Ein unlösbarer Konflikt? Wohl kaum, wie erfolgreiche Referenzen bestätigen. Aber auch auf der Zuliefermesse der Möbelindustrie ZOW werden praktikable Lösungsansätze für eine effizientere Supply Chain im Bereich „Möbellogistik“ vorgestellt. Die RFID-Technologie spielt dabei die entscheidende Rolle.

Viele Probleme sind durch RFID-Einsatz lösbar

Radio Frequency Identification (RFID) steht für den elektronischen Datenaustausch per Funkerkennung. Damit lässt sich die gesamte Supply Chain verfolgen – vom Zulieferer über die Industrie und den Transport durch die Spedition bis zum Handel. Auch verschiedene Methoden zur Einbringung von Transpondern in Werkstücke sind keine unlösbaren Aufgaben mehr.  

Voraussetzung für den Erfolg ist laut Experten eine durchgängige Verwendung von RFID – von der Verladung bei Zulieferer und Hersteller über den Transport durch den Spediteur bis zur Entladung am Wareneingang des Händlers. Das heisst: Alle Packstücke des Zulieferers und Herstellers sind von vornherein mit Transpondern versehen, die entweder in die Front oder in die ʺCollizettel“ am Produkt integriert sind. Bei der Verladung laufen die Teile durch ein stationäres oder mobiles Gate oder einen Lesetunnel. Dank RFID-Technologie erhält man so eine automatische Statusmeldung zu jedem Packstück. – Das zeitraubende manuelle Scannen an jeder Station wird überflüssig.


Als Teil der Möbellieferkette hat der Spediteur nicht nur die Aufgabe, die Waren pünktlich, effizient und kostengünstig zum Handel zu bringen, zusätzlich muss der Fahrer die Packstücke in der Warenannahme des Handels kommissionsweise sortiert auf so genannten Corletten bereitstellen. Die unterstützende RFID-Technik lässt sich einfach in die Arbeitsabläufe der Spediteure integrieren. Die Lösung ist ein mobiles RFID-Lesegerät, das quasi stationär im Laderaum des Möbellasters montiert ist. Diese simple Massnahme erleichtert dem Fahrer die Arbeit erheblich. Das Lesegerät sorgt für eine automatisierte Entladekontrolle beim Möbelhändler, der Fahrer hat zum Entladen beide Hände frei. Bei der kommissionsbezogenen Abladung minimiert die gesicherte RFID-Ablieferscannung das Risiko einer Fehlentladung. Eine umständliche Ladelistenprüfung oder das zeitraubende Barcodescannen entfällt, und auch die Corletten-Prüfung ist dank RFID für den Fahrer ein Kinderspiel!“

Die Software des RFID-Lesegeräts liefert dem Spediteur folgende Features: Fehlererkennung bei der Abladung, Unterstützung bei der Packstücksuche, automatisierte Rückmeldung über UMTS, Überprüfung Vollständigkeit von Kommissionen sowie eine elektronische Unterschrift zur Bestätigung. Und: Alle erhobenen Daten stehen auch dem Händler und dem Hersteller in Echtzeit zur Verfügung.

Verkürzte Belegzeiten an der Rampe

Die Vorteile des RFID-Einsatzes in der Möbellogistik zusammengefasst: RFID führt zu einer höheren Prozessgeschwindigkeit bei der Ver- und Entladung. Es ermöglicht die schnelle Kontrolle auf Vollständigkeit der Artikel und unterstützt den Fahrer bei der Zusammenstellung von Kommissionen. Fahrer und Lagerpersonal im Handel werden sich schneller einig, die Rampe wird schneller frei! Das entzerrt die Planung auf beiden Seiten und senkt dazu die Kosten. RFID sorgt gleichzeitig für eine schnittstellenübergreifende Kommunikation der anfallenden Prozessdaten. Diese werden den ERP-Systemen des Herstellers oder Händlers automatisch mitgeteilt. Und: Der RFID-Transponder am Packstück kann sogar in der internen Logistik des Handels weiter genutzt werden.

Quelle: Clarion Events Deutschland GmbH, D - 33602 Bielefeld, eMail: service@claronevents.de  www-zow.de  

09.11.2012 | Autor Hans Joachim Behrend

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